„Scrum zu verstehen heißt, Empirie zu leben – nicht Rituale nachzuspielen.“

Ausgangspunkt

Als ich mit der Vorbereitung auf die Professional Scrum Master I (PSM I) begann, war mir eines sofort klar: Ich wollte diese Prüfung nicht einfach bestehen, sondern wirklich verstehen. Scrum funktioniert nur, wenn man das Framework verinnerlicht – nicht, wenn man es wie ein Set aus Rollen und Meetings ausführt.

Alles andere ist Cargo Cult: eine agile Fassade ohne Haltung. Dazu habe ich früher schon einen Beitrag geschrieben – Agiles Manifest: Werte, Prinzipien und wie du Cargo Cult vermeidest.

Die Prüfung selbst ist schnell beschrieben: 80 Fragen, 60 Minuten, mindestens 85 Prozent richtig. Doch hinter diesen Zahlen steckt etwas anderes: Verständnis, Haltung und sauberes Denken in Empirie.


Der Scrum Guide als Fundament

Ich habe den Scrum Guide 2020 mehrfach gelesen – mal konzentriert, mal unterwegs, manchmal laut. Je öfter ich ihn las, desto klarer wurde mir, wie bewusst jede Formulierung gewählt ist. Kein Satz ist zufällig, kein Wort überflüssig.

Drei Begriffe begleiten mich seitdem: Transparenz, Inspektion und Anpassung. Sie klingen simpel, aber sie verändern den Blick auf Arbeit und Zusammenarbeit grundlegend.

„Scrum ist kein Prozess. Es ist ein Rahmen für Lernen, Feedback und Entwicklung.“


Übung macht ruhig – die Open Assessments

Bevor ich mich an die echte Prüfung wagte, habe ich viele Stunden mit den Open Assessments auf scrum.org verbracht. Sie sind kostenlos, offen und spiegeln gut die Logik der echten Tests wider.

Ich habe sie so oft wiederholt, bis ich konstant über 95 Prozent kam – nicht aus Ehrgeiz, sondern um mein Denken zu schärfen. Mit jedem Durchlauf verstand ich besser, warum eine Antwort richtig ist und eine andere nicht. Die Fragen folgen einer klaren Logik: Wer den Guide verstanden hat, erkennt sie sofort.

„Die Prüfung testet kein Wissen, sondern dein Verständnis der Sprache von Scrum.“


Mein Game-Changer: uhligland.de

Richtig rund wurde mein Lernen erst durch uhligland.de/scrumorg von Maik Uhlig. Diese komplett kostenfreie Seite kann ich uneingeschränkt empfehlen. Sie bietet realistische Fragenpools für PSM I, PSM II, PSPO und weitere Prüfungen – alle auf Basis des aktuellen Scrum Guide 2020.

40 Fragen in 30 Minuten, auf Englisch, didaktisch hervorragend aufgebaut. Ich habe sie regelmäßig genutzt und schnell gemerkt, wie sehr sie mich sicherer machten. Bei rund 90 Prozent richtiger Antworten wusste ich: Jetzt bin ich bereit.

„Uhligland.de war für mich kein Test, sondern ein Lernpartner – klar, fair und praxisnah.“


Theorie trifft Praxis

Ich lerne am besten, wenn ich neue Ideen in reale Arbeit übersetze. Darum habe ich Scrum-Prinzipien auf eigene Projekte angewendet und mich gefragt:

  • Welche Events würden passen – etwa Review oder Retrospektive?
  • Wie würde ich Aufwände mit Scrum Poker oder Story Points schätzen?
  • Welche Metriken würden Wirkung sichtbar machen – vielleicht über Velocity?
  • Und was wäre in meinem Fall das Product Goal?

Diese Reflexion hat mir mehr gebracht als jedes Video. Scrum lebt davon, dass man es denkt, erlebt und hinterfragt – nicht davon, dass man es „richtig“ spielt.


Haltung vor Strategie

Je näher die Prüfung rückte, desto klarer wurde mir, dass sie gar nicht das eigentliche Ziel war. Der Weg dorthin war die eigentliche Erfahrung: offen bleiben, Hypothesen prüfen, Feedback annehmen, Kurs korrigieren.

Scrum ist kein Werkzeugkasten, den man installiert, sondern eine Arbeitsweise, die sich durch Haltung entfaltet. Man kann sie nicht verordnen – man kann sie nur leben.

„Wer Scrum nur kopiert, betreibt Cargo Cult. Wer Scrum versteht, schafft Veränderung.“


Fazit

Die Vorbereitung auf PSM I und PSPO I war für mich mehr als Lernen. Sie war ein Stück Selbstreflexion über Arbeit, Verantwortung und Zusammenarbeit. Die Prüfung war nur der sichtbare Abschluss einer inneren Veränderung.

Ich habe für mich mitgenommen:

  • Den Scrum Guide als klare Quelle.
  • Die Open Assessments als Trainingsfeld für Denken.
  • Und uhligland.de als Plattform, die mir wirklich geholfen hat, Verständnis in Sicherheit zu verwandeln.

„Lernen ist kein Sprint. Es ist eine Serie kleiner Schritte – und jeder bringt dich näher an echtes Verständnis.“


Glossar:
  • Empirie – Lernen durch Beobachtung, Feedback und Anpassung.
  • Scrum Poker – Gemeinsames Schätzen relativer Aufwände im Team.
  • Story Points – Relative Maßeinheit für Aufwand und Komplexität.
  • Velocity – Beobachteter Durchsatz pro Sprint – empirische Grundlage für Forecasts.

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