Agile Value Management – Grundbegriffe

Agile Value Management – Grundbegriffe

Diese Glossarseite fasst grundlegende Konzepte zusammen, die in modernen, wirkungsorientierten Organisationen eine zentrale Rolle spielen. Die Begriffe sind bewusst verständlich erklärt und ordnen sich in das Zusammenspiel von Evidence-Based Management, OKR und modernen KPI-Ansätzen ein. Die Begriffe sind speziell für Kontexte gestaltet, in denen viele Stakeholder beteiligt sind oder historisch gewachsene Strukturen Orientierung erschweren.

Value Management

Value Management beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, Entscheidungen konsequent daran auszurichten, was für Menschen wirklich wertvoll ist. Dabei geht es nicht nur um Effizienz oder interne Abläufe, sondern um die Wahrnehmung von Nutzen im Alltag derjenigen, für die gearbeitet wird. Dieser Ansatz verschiebt den Fokus von „Beschäftigung“ hin zu Wirkung.

In komplexen Organisationen – insbesondere in Verbänden, NGOs und öffentlichen Einrichtungen – dient Value Management als Orientierungssystem. Es hilft, Prioritäten transparent zu setzen und Verantwortung nicht mehr an Output (z. B. erledigte Aufgaben) zu knüpfen, sondern an beobachtbare Veränderungen. Diese Perspektive erleichtert es, Entscheidungen begründeter zu treffen und Ressourcen dort einzusetzen, wo sie Wirkung entfalten.

Outcomes vs Outputs

Outputs beschreiben, was intern produziert wird: Meetings, Dokumente, Berichte, Tickets, Features oder Schulungen. Outcomes hingegen beschreiben, was diese Aktivitäten bei Menschen verändern – ob ein Formular verständlicher ist, ein Beratungsprozess leichter wird oder eine digitale Lösung besser genutzt wird. Outcome ist damit der zentrale Ankerpunkt für Wert.

Viele Organisationen messen Output, weil diese Werte leicht zugänglich sind. Doch Output allein sagt nichts darüber aus, ob die Arbeit Wirkung erzeugt. Agile Value Management hilft, diesen Unterschied sichtbar zu machen und Outcome als Leitstern von Verbesserung und Priorisierung zu etablieren. Nur wenn Outcome betrachtet wird, entsteht ein realistisches Bild von Fortschritt.

Stakeholder Value

Stakeholder Value bezeichnet den wahrgenommenen Nutzen aus der Perspektive aller Gruppen, die von der Arbeit einer Organisation betroffen sind. Dazu zählen Klientinnen, Mitglieder, Mitarbeitende, Ehrenamtliche, politische Akteure oder externe Partner. Wert entsteht hier nicht abstrakt, sondern konkret im Erleben dieser Menschen.

Gerade in föderalen Strukturen oder Non-Profit-Umfeldern ist Stakeholder Value vielschichtig. Unterschiedliche Gruppen haben unterschiedliche Ziele, Erwartungen und Herausforderungen. Die Perspektive des Stakeholder Value macht diese Vielfalt sichtbar und verhindert, dass Entscheidungen allein aus interner Sicht getroffen werden. Sie stärkt damit Transparenz, Orientierung und Wirkung.

Evidence

Evidence beschreibt jene Beobachtungen, Daten oder Rückmeldungen, die Entscheidungen begründen. Während Empirie die Haltung zur Beobachtung beschreibt (und bereits auf einer anderen Glossarseite erklärt wird), beschreibt Evidence den Wert dieser Beobachtungen für Entscheidungen. Evidence verbindet Annahmen mit Realität und hilft, Hypothesen zu überprüfen.

Evidence kann sowohl qualitativ (Gespräche, Interviews, Beobachtungen) als auch quantitativ sein (Metriken, Nutzungsdaten). In modernen Organisationen bildet Evidence die Grundlage für Lernprozesse und schützt davor, Entscheidungen rein auf Tradition, Bauchgefühl oder politischem Kalkül zu treffen. Evidence schafft gemeinsame Realität – ein besonders wichtiges Element in heterogenen, demokratisch organisierten Systemen.

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